Der Lockdown und seine Nebenwirkungen

Das vergangene Jahr war für uns alle unterschiedlich herausfordernd. Wir haben es auf unterschiedliche Weise erfahren und es hat jeden von uns auf andere Weise betroffen. Es hat mit jedem von uns etwas gemacht. Besonders den 2. und aktuell den 3. Lockdown empfinden wir als noch zäher als den 1. Das liegt mitunter auch an der “dunklen” Jahreszeit, den kurzen Tagen und daran, dass wir seit Monaten kaum Sonne gesehen haben. Und es scheint zur Zeit auch kein Licht am Ende des Tunnels zu geben.

Mir ist in den vergangenen Monaten stark bewusst geworden, wie sehr wir durch das ständige “Abstandhalten” unter Berührungsmangel leiden, und zwar mehr denn je. Auch leidet unser Bewegungsapparat zunehmend durch den Bewegungsmangel und das Sitzen im Homeoffice, denn da sitzen wir oft am Ess- oder Couchtisch in einer krummen Haltung. Bemerken tun wir das erst, wenn es weh tut.

Sobald ich meine Praxis wieder (kurzfristig) öffnen durfte, waren meine KundInnen mehr denn je dankbar für eine wohltuende Massage. Kaum jemand kam nicht mit tief sitzenden Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich oder unterem Rücken. Ich habe noch nie soviel Öl für den Bewegungsapparat gebraucht, wie jetzt.

Aber die Auswirkungen des Lockdowns sind nicht nur auf der physischen Ebene spürbar. Der Stresspegel ist enorm hoch und belastet uns mental, emotional und auch seelisch. Es fällt uns schwerer denn jemals zuvor, hier im Moment zu sein, geschweige denn, etwas zu genießen. Wir beschäftigen uns mit dem letzten Jahr und der Zukunft. Und der elementaren Frage, wann ist es zu Ende und wann können wir wieder “normal” leben. Das “normal”, das wir kannten, hat sich verändert und wird ein anderes “normal” sein, das wir noch nicht kennen. Wir sind permanent in Warteposition und das überfordert unser Nervensystem. Viele haben ihren Job verloren, viele sind immer noch oder immer wieder in Kurzarbeit und im Homeoffice, oft auf engem Raum mit der Familie, ohne Rückzugsmöglichkeit und ohne Möglichkeit, sich mal eine Verschnaufpause zu gönnen und sich um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern.

Was wir trotzdem tun können, um gut, gesund und mit Kraft durch diese anstrengende Phase unseres Lebens zu kommen, ist, mehr auf uns selbst zu schauen. Selbst wenn uns die Energie und Motivation dafür schon ausgeht, ist es gerade jetzt wichtig, bewusst auf unseren Lebensstil, unsere Ernährung, Bewegung, Schlaf, die Alltagsroutine und natürlich auch auf unsere Selbstfürsorge hinzuschauen. Wie geht es uns denn in diesem Moment damit? Was können wir tun, um uns wohler zu fühlen? Welche Tools haben wir derzeit zur Verfügung, wenn wir nirgends hingehen können?

Mein absolutes Go-To-Tool für Phasen, in denen ich mich überfordert fühle und das Gefühl habe, dass ich den Boden unter den Füßen verliere und sich alles nur noch in meinem Kopf abspielt, ist, mich selbst mit warmem Öl einzuölen. Es gibt kaum etwas einfacheres als das, denn dazu brauchst du weder ein spezielles Massageöl, noch spezielle Fähigkeiten. Warmes Öl (z.B. Olivenöl, Mandelöl, Sonnenblumenöl,…. was man so zu Hause hat) hat ganz einfach die Fähigkeit uns zu beruhigen und in die Entspannung zu bringen. Hinzu kommt die Berührung, die unseren Körper das Hormon Oxytocin auszuschütten lässt.

Die Ausschüttung von Oxytocin wird durch jede Art angenehmen Hautkontakts mit veranlasst. Auch bei einer Umarmung - davon bekommen wir ja seit einer gefühlten Ewigkeit nicht genug… Eine warme Ölmassage ist wie eine Umarmung und das Sich-Selbst-Einölen umhüllt uns mit Wärme und Wohlbefinden und gibt uns eine wohlverdiente Auszeit von dieser herausfordernden Phase unseres Lebens.

Aromaöl-Selfcare.jpg

Selfcare Aromaöl “Dressing” für die kleine Auszeit zu Hause

100 ml Olivenöl/Sonnenblumenöl/Mandelöl/Avocadoöl

5 Tropfen ätherisches Lavendeöl

5 Tropfen ätherisches Orangenöl

In ein Fläschchen zuerst die ätherischen Öle eintropfen und anschließend mit dem Basisöl aufgießen, etwas schütteln, im Wasserbad oder auf dem Heizkörper anwärmen und den ganzen Körper gut einölen.

♥Marion

Zurück
Zurück

Beauty-Geheimnisse des alten Indien

Weiter
Weiter

Kürbislasagne