Love the skin you’re in

Besonders im Herbst und Winter fühlt sich das allmorgendliche Einölen vor der Dusche wie eine kleine Freudenfeier für meine Haut an. Als ob sich eine Schmusedecke sanft darauf legt und sie vor der Trockenheit und Kälte der Jahreszeit (be)schützt. Ich neige von Natur aus zu trockener Haut und Ayurveda hat mich gelehrt, dass das Einölen vor dem Duschen die Haut optimal (er)nährt und vor der austrocknenden Wirkung des Wassers schützt. Der überschüssige Ölfilm der nach dem Einölen auf der Haut bleibt, wird einfach mit warmem Wasser abgewaschen. Über bleibt ein wunderbar gepflegtes Gefühl, das sich den ganzen Tag erhält. Ich bin kein Fan von Cremen und Lotionen, weil ich weiß, wie Öl wirkt und dass es nicht nur die oberste Hautschicht erreicht, sondern tief ins Gewebe und ins gesamte System eindringen kann. 

Die Haut ist unser größtes Organ. Sie atmet, absorbiert, schützt, entgiftet und speichert wichtige Nährstoffe. Umso wichtiger ist es darauf zu achten, dass wir mit unserer Haut sorgfältig umgehen, sie sanft reinigen, gut pflegen, gesund ernähren und vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen. Unsere Haut ist der Spiegel unserer Seele und reagiert nicht nur auf äußere, sondern auch auf innere Einflüsse.

Die Haut aus ayurvedischer Sicht

Die drei Bioenergien, Vata, Pitta und Kapha sind in allen Körperorganen präsent und erfüllen ihre entsprechenden Aufgaben. Betrachtet und betastet man seine Haut, kann man leicht herausfinden, welcher Hauttyp man ist.

Vata: blass, rauh, trocken, feine Poren, eher spröde Haut; die Haut fühlt sich kalt, rauh und etwas hart an; starke Reaktion auf Kälte und Trockenheit und Neigung zu Schuppenbildung; wenig empfindlich bei Sonne und Hitze, bräunt sehr schnell, neigt jedoch zu Hyperpigmentierung; wenig Hautunreinheiten (wenn eher im Stirnbereich), Neigung zu Milien (Grießkörner), dunkle Pigmentierung, dunkle Augenringe.

Pitta: gut durchblutet, leicht fettig, Tendenz zu Sommersprossen und Hautunreinheiten/Irritationen, erweiterte Äderchen, vergrößerte Poren in der T-Zone; warm, weich, etwas feucht oder ölig, kann Kälte gut vertragen und reagiert wenig auf Trockenheit; starke Empfindlichkeit und leichte Sonnenbrandgefahr, die Haut färbt sich rot; bekommt leicht rote Flecken, Entzündungen, Ausschläge, die Haut brennt und ist heiß, besonders im Nasen-, Kinn-, und Wangenbereich.

Kapha: helle Haut, dick, rein, glatt, sanft, fettig, große und offene Poren, feucht, kühl, weich; starke Empfindlichkeit gegen Kälte und sehr schwache Empfindlichkeit gegen Trockenheit; unempfindlich bei Hitze und Sonne, wird langsam, aber gleichmäßig braun; wenig, aber tief liegende, große Pusteln, Pickel und Knoten (bei Akne), besonders im Mund-, Kinn-, und Halsbereich.


Hautpflege - (Er)nährung für die Haut

Die Haut “isst” und womit auch immer wir sie “(er)nähren”, damit (er)nähren wir auch unseren Körper. Gesundheitsbewusstsein und Wohlbefinden geht also über die Nahrungsaufnahme hinaus und es gilt darauf zu achten, was wir uns auf die Haut schmieren. Beinhaltet ein Produkt eine lange Liste an chemischen Inhaltsstoffen, sollten wir es lieber meiden und auf natürliche Produkte zurückgreifen. Pflanzenstoffe, Kräuter und deren Essenzen und Extrakte, reine pflanzliche (Fette) Öle, pflanzliche Butter (z..B. Sheabutter), reines Wasser, Pflanzenwasser (Hydrolate), Honig, Milch, Essenzen aus Früchte und Gemüse, das sind die Inhaltsstoffe, die unsere Haut liebt. Unsere Haut lebt und “leblose” Chemikalien können unsere Haut nicht mit frischer Lebensenergie versorgen.

Typbezogene Hautpflege

Im allgemeinen braucht trockene Haut, wärmende, erdende Inhaltsstoffe, um Vata zu beruhigen:

Hydrolate: Orangenblüten (Neroli), Kamille, Rose, Kornblume

Pflanzenextrakte: Aloe Vera, Granatapfelsamen, Honig, Kamille, Weizenkeim, Ringelblume

Pflanzenöle: Argan, Avocado, Wildrose, Hanf, Nachtkerze, Sanddornfruchtfleisch, Weizenkeim, Traubenkern, Kakaobutter, Sheabutter

Ätherische Öle: Weihrauch, Geranium, Jasmin, Kamille, Lavendel, Rose, Neroli


Empfindliche Haut braucht kühlende, entspannende Inhaltsstoffe, um Pitta zu beruhigen:

Hydrolate: Orangenblüte (Neroli), Hamamelis, Lavendel, Pfefferminze, Schafgarbe

Pflanzenextrakte: Granatapfelkern, Centella, Ringelblume, Kurkuma, Grüntee, Gurke, Alge, Himmbeerblatt

Pflanzenöle: Aprikosenkern, Argan, Jojoba, Sanddornfruchtfleisch, Traubenkern, Mandel

Ätherische Öle: Bergmotte, Weihrauch, Geranium, Jasmin, Lavendel, Neroli, Palmarosa, Rosmarin, Rose, Ylang-Ylang

Ölige Haut braucht leichte, anregende Inhaltsstoffe, um Kapha zu beruhigen:

Pflanzenwasser: Hamamelis, Lavendel, Pfefferminze, Schafgarbe, Salbei, Birkenblatt, Rosmarin

Pflanzenextrakte: Ringelblume, Centella, Kurkuma, Gurke, Grüntee, Lotus, Alge, Blaubeere, Propolis, Papaya

Pflanzenöle: Aprikosenkern, Argan, Granatapfelkern, Haselnuss, Jojoba, Moringa, Schwarzkümmel, Sanddornfruchtfleisch

Ätherische Öle: Orange, Bergamotte, Weihrauch, Patchouli, Lavendel, Palmarosa, Zypresse, Teebaum, Lemongrass, Vetiver


Anti-Ageing

Ab dem Alter von 35 Jahren sollten wir Frauen Augenmerk auf die beginnende Hautalterung legen. Die Haut benötigt mehr Feuchtigkeit, reichhaltigere & nährende Stoffe, sanfte Reinigung, hautstraffende und die Elastizität stärkende Stoffe. Unbedingt zu vermeiden sind intensiv reinigende Produkte (Schaum, Gel, Seife…), die die hauteigene Schutzbarriere irritieren und schädigen. Grobkörnige Peelings sind nicht empfehlenswert, da die Haut mit zunehmendem Alter dünner und sensibler wird.

Pflanzenwasser: Orangenblüte (Neroli), Hamamelis, Kamille, Kornblume, Rose

Pflanzenextrakte und andere aktive Inhaltsstoffe: Aloe Vera, Vitamin C & E, Fruchtsäuren, Hibiskus, Granatapfel, Hyaluronsäure (pflanzlich), Kamille, Ringelblume, Probiotika, Papaya, Rose

Pflanzenöle: Argan, Aprikosenkern, Avocado, Granatapfelkern, Kakaobutter, Sheabutter, Wildrose, Traubenkern, Nachtkerze, Sanddornfruchtfleisch

Ätherische Öle: Weihrauch, Geranium, Myrrhe, Neroli, Palmarosa, Lavendel, Patchouli, Rose

Spiegel der Seele

Die Ergebnisse der äußeren Gesichtspflege sind immer individuell. Die richtige Pflege und Routine kann Wunder für die Haut vollbringen. Aber “Hautprobleme” hängen immer damit zusammen, was sich im Inneren tut: Hormone, Verdauung, Nährstoffmangel oder Nährstoffe können nicht gut resorbiert werden, Intoleranzen, Stress, emotionales Ungleichgewicht. Faktoren, wie Umwelteinflüsse, Luftverschmutzung, Klima und Wasserqualität haben ebenso Einfluss. Womit und wie wir uns (er)nähren, auch auf der mentalen, emotionalen und Seelenebene, spiegelt sich nach Außen. Werden unsere Hautprobleme durch unseren emotionalen Status verursacht, ist es wichtig, dass wir uns damit - positiv & negativ - auseinandersetzen und uns langsam, Schritt für Schritt davon lösen. Unterdrücken wir Emotionen für eine lange Zeit, zeigt uns unsere Haut dies im Außen.


Die 4 Jahreszeiten

Zusätzlich zum Tagesrhythmus und Menstruationszyklus ist unsere Haut auch den jahreszeitlichen Veränderungen unterworfen. Obwohl die Basis Hautpflege über das gesamte Jahr gleich bleiben kann, ist es wichtig zu beobachten, wie unsere Haut auf die Jahreszeiten reagiert und die Pflege entsprechend anzupassen.

Wie bereits gesagt, ist die Haut im Winter der Trockenheit ausgesetzt und Menschen mit generell trockener Haut, Neurodermitis, Couperose, dünner und alternder Haut, reagieren stärker auf die zusätzliche Trockenheit. Der Frühling ist die Zeit der Reinigung und Regeneration, in der die Haut von reinigenden Detox Anwendungen, Peelings und Masken profitiert. Im Sommer herrscht mehr Feuchtigkeit und Hitze, was eine Erleichterung für die trockene Haut bringt, aber auch für andere Hauttypen bringt der Sommer Leichtigkeit und durch die stärkere Transpiration, entspannt sich auch die ölige Haut. Der Herbst bringt wieder langsam mehr Trockenheit, die durch zusätzliches Befeuchten ausgeglichen werden sollte. Reichhaltigere, nährende Inhaltsstoffe sorgen jetzt für den nötigen Schutz und bereiten die Haut auf die Trockenheit des Winters vor.

Alles Liebe ♥

Marion

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Yoni Svedana oder Sitz-Dampfbad für Frauen

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Hormone ganzheitlich betrachtet